Und es wurden Berge von Erde abgefahren, munter Seite an Seite mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Dann begann das Gärtnern – die Tortenstücke wurden aufgeteilt und im Hof startete ein reges Treiben. Zwei Schulklassen der Montessorischule verlagerten zweimal pro Woche ihren Lernort nach hier und gestalteten die Holzwerkstatt, planten in der Schauen Bude das Lichtfestival Pylonia, während andere junge Leute auf der neu gezimmerten Bühne im Hof die ersten Tangoschritte mit Steven erlernten. Innerhalb kurzer Zeit gediehen die kleinen Gartenabteile und ließen das Große und Ganze erblühen und im Sommer lockte das Freiluftkino Hunderte in den wachsenden Garten. Im regelmäßigen Plenum kamen die Gärtner:innen zusammen und entwickelten gemeinsam mit den anderen Akteur:innen am Ort das Draußen weiter. Drei Generationen ließen die Träume in der Scholle34 zur Realität werden.
Mittendrin wurde im Hinterhof das Konzept der Fahrradwerkstatt Plattenfix verstetigt und beglückte mit hunderten von reparierten Fahrrädern die Geflüchteten, die hier einmal wöchentlich am fahrbaren Untersatz schraubten. Zeitgleich wurde an den Schreibtischen der beiden beauftragten Architektinnen und des Stadtteilnetzwerks eifrig am Raumprogramm und seiner Umsetzung gefeilt. Regelmäßige Plenen hatten die Vorgaben zum Raumbedarf entwickelt und folgende Räumlichkeiten geplant: das Hellehaus – einen Bereich mit heilenden Therapien, dann ein paar Räume für Beratungen zu sozialen und gesundheitlichen Themen, Orte für Kultur und Kunst, einen Bereich für Gastronomie zu verschiedenen Tages- und Abendzeiten und viel Raum für Kinder und Senior:innen, vor allem auch für die Jugend und auch die künftigen Räume für das koordinierende Stadtteilnetzwerk. All das fand Platz in Plänen, die frisch gezeichnet und bemaßt in die ersten zwei Broschüren mündeten. Einen fiktiven Belegungsplan quer durch die Woche gab es hierfür, ebenso wie erste Überlegungen, auch eine Kita im Gebäude mitunterzubringen, um eine pflichtige Leistung im Haus zu haben.
Vorstand und Geschäftsstelle des Stadtteilnetzwerks luden regelmäßig zu Versammlungen ein, bei denen die Vorstellungen noch einmal überprüft und die unterschiedlichen Anforderungen geschärft wurden. Schließlich entspann sich durch Mithilfe anderer Player der Stadtteilkultur ein Nutzungs- und Betreiberkonzept, welches das marodierende, bereits als saniertes Gebäude in Griffweite rückte, lediglich die fehlende Finanzierung bereitete Sorgen in der allgemeinen Aufbruchstimmung. Die Anträge an die Stadtverordneten wurden einstimmig oder mit überzeugender Mehrheit zugunsten der Entwicklung des Standorts gefasst und schließlich entschieden, durch die LHP einen Antrag auf Landesfördermittel stellen zu lassen. Damit schien bereits Mitte 2018 alles auf einem guten Weg zur baldigen