Potsdam-West. Ministeriumssprecher Lothar Wiegand bestätigte auf MAZ-Anfrage, ob sein Haus die Förderfähigkeit einer Nutzung des ehemaligen Restaurants als Künstler- und Stadtteilbegegnungszentrum prüft: „Ja, wir haben von dem Vorhaben aus der Zeitung erfahren und halten das Projekt für sinnvoll und auch grundsätzlich für förderfähig.“
Wie berichtet, laufen seit geraumer Zeit Gespräche zwischen dem Stadtteilnetzwerk Potsdam-West und der Schlösserstiftung als Grundstückseigentümerin. Zu den Bedingungen der Stiftung an den Verein zählen ein tragfähiges Konzept, das die baulichen und baurechtlichen Gegebenheiten berücksichtigt. Zudem sei die Sanierung des Gebäudes und der anschließende Betrieb finanziell abzusichern. Eigene Reserven habe die Stiftung dafür nicht. In einem Schreiben an die Landtagsabgeordnete Klara Geywitz (SPD) hieß es: „Für die Sanierung und den Unterhalt des Gebäudes haben wir leider weder finanzielle noch personelle Kapazitäten. Der Verein wird hier auf öffentliche Mittel und Spenden angewiesen sein.“
Das Stadtteilnetzwerk sieht nach Angaben von Geschäftsführer Daniel Zeller die Chance, das Grundstück auf eine ähnliche Weise wie das „Freiland“-Jugendkulturzentrum in der Friedrich-Engels-Straße 22 zu entwickeln. Der Bundestagskandidat der Linken, Norbert Müller, sprach in einer ersten Reaktion von einer „guten Idee und einem lohnenswerten Projekt, das unbedingt realisiert werden soll“. Die Linke „unterstützt diese Idee und denkt, dass es das Leben in Potsdam bereichern und die Attraktivität steigern wird. Keine 100 Meter vor unserer Haustür befand sich bis 2010 die Trattoria Toskana, mein Lieblingsitaliener in der näheren Umgebung. Seit deren Schließung ist der Laden zu und leer. Das Grundstück verrottet. Ich würde es begrüßen, wenn dort ein soziales Zentrum entstehen würde und wäre auch zu jeder Hilfe und Unterstützung bereit.“
Die unmittelbar an einem Zugang zum Park Sanssouci errichtete Gaststätte Charlottenhof wurde 1970 eröffnet. Das Gebäude mit einer 300 Quadratmeter großen, frei tragenden Decke über dem Gästesaal gilt als architektonisches Unikat.